Slave-Einstellungen im Datenpunktkonfigurator

Der Datenpunktkonfigurator wird für die Konfiguration der Feldbusschnittstelle eines Slave-Gerätes verwendet. Die über Modbus erreichbaren Slave-Datenpunkte werden hier erstellt und konfiguriert. Es wird definiert, welche Datenpunkte der Slave für alle Master zur Verfügung stellt.

Handelt es sich um einen Feldbuskoppler oder ein Fremdgerät, wird im Datenpunktkonfigurator eine Datenpunktübersicht angezeigt, die aus dem Knotenaufbau resultiert. Aus den vorhandenen Datenpunkten können diejenigen ausgewählt werden, die für Modbus-Master-Geräte erreichbar sein sollen.

Wird ein Controller als Modbus-Slave verwendet, kann im Controller bei Bedarf zusätzlich eine Vorverarbeitung von Daten stattfinden, bei welcher Applikationsvariablen auf Datenpunkte abgebildet werden. Meist ist dies jedoch nicht erforderlich. Auch diese Datenpunkt stehen Modbus-Master-Geräten zur Verfügung.

Datenpunktkonfiguratoren werden per Doppelklick auf die Gerätekachel (Netzwerkansicht) unterhalb der Gerätedetailansicht geöffnet. Sie sind zusätzlich aus dem Feldbuskonfigurator heraus erreichbar.

Datenpunktkonfiguratoren werden protokollspezifisch in einzelnen Registern angezeigt. Sind in der Netzwerkansicht Geräte selektiert, die über mehrere Protokolle kommunizieren, werden Register für alle betreffenden Protokolle angezeigt.

Der Modbus-Datenpunktkonfigurator wird im Register „Modbus-Slave“ angezeigt:

Modbus-Datenpunktkonfigurator – Register „Modbus-Slave“
Modbus-Datenpunktkonfigurator – Register „Modbus-Slave“
Modbus-Datenpunktkonfigurator – Register „Modbus-Slave“

Parameter

Beschreibung

Name

Name der Modbus-Datenpunkte

Datenpunkte werden wie folgt gruppiert angezeigt:

  • Lokalbus-Datenpunkte
    Lokalbus-Datenpunkte ergeben sich aus der Hardware bzw. aus angereihten I/O-Modulen.
  • Programmvariablen
    Hier werden Datenpunkte des Programmes angezeigt und neu angelegt.
  • Modbus-Spezialregister
    Diese Spezialregister beinhalten vordefinierte Modbus-Datenpunkte der WAGO-Geräte, die zur Konfiguration und Diagnose des Gerätes dienen.
  • Generische Datenpunkte
    Generische Datenpunkte werden verwendet, um in bestimmter Weise (mittels Funktionscodes) auf vorhandene Datenpunkte zuzugreifen, die eine beliebige Position im bestehenden Modbus-Prozessabbild repräsentieren.

Hinweis: Eine nähere Erläuterung der Modbus-Datenpunkte finden Sie unter Übersicht der Modbus-Datenpunkte.

Richtung

Gibt an, ob es sich um Eingangsdaten oder Ausgangsdaten handelt

Eingang

 

Der Wert der Variable wird ausschließlich über den Bus gesetzt und ist im Programm lesbar. Schreibender Zugriff im Programm ist nicht sinnvoll, da der Wert ständig von außen überschrieben wird.

Ausgang

Der Wert der Variable wird im Programm gesetzt und ist von außen nur lesbar.

Ein-/Ausgang

Der Wert der Variable ist sowohl vom Feldbus als auch vom Programm les-/schreibbar.

Hinweis: Wenn Sie die Variable nur für die Visualisierung als Ein-/Ausgang verwenden, dann achten Sie darauf, im Bedienfeld „Einstellungen“ im Register „Modbus-Master“ bei „Variablen aktualisieren“ die Option „Immer aktualisieren“ auszuwählen. Ansonsten werden die Variablen in der Visualisierung nicht aktualisiert.

Variable

Name der Variable

Der Name ist immer identisch mit dem Namen der Applikationsvariable.

Mapping

Zeigt an, welche Variable neu ist und welche bereits existiert:

Die Variable ist noch nicht vorhanden, wird neu erzeugt und ist dann im gesamten Projekt verwendbar.

Eine bereits vorhandene Variable wird für die Abbildung verwendet.

Datentyp

Zeigt den Datentyp des Modbus-Datenpunktes und entsprechend der Applikationsvariable an Folgende Datentypen werden unterstützt:

• BOOL
• BYTE
• WORD
• DWORD
• LWORD
• SINT
• USINT
• INT
• LINT
• UINT
• ULINT
• DINT
• UDINT
• REAL
• LREAL

• ARRAY OF BYTE
• ARRAY OF WORD
• ARRAY OF DWORD
• ARRAY OF LWORD
• ARRAY OF SINT
• ARRAY OF USINT
• ARRAY OF INT
• ARRAY OF LINT
• ARRAY OF UINT
• ARRAY OF ULINT
• ARRAY OF DINT
• ARRAY OF UDINT
• ARRAY OF REAL
• ARRAY OF LREAL

Länge des Arrays

Zeigt für Arrays die Anzahl der Elemente an

Modbus-Adresse

Zeigt die Modbus-Adresse der Variable an – bitbasiert (Coil) oder registerbasiert

Einzelne Werte einer Zeile, beispielsweise Datenpunktnamen, können via Doppelklick auf den jeweiligen Eintrag geändert werden. Beachten Sie, dass dabei keine Punkte „.“ im Namen vorkommen dürfen.

Wird ein Informationssymbol angezeigt („i“ in blauem Kreis), zeigt dies an, dass es Überschneidungen bei der Adressierung gibt. Das heißt, mehrere Datenpunkte verwenden dasselbe Speicherregister. Per Doppelklick kann das Speicherregister angepasst werden.

Um einen neuen Datenpunkt zu erstellen oder zu bearbeiten, stehen im Kontextmenü (Rechtsklick auf eine Zeile) folgende Funktionen zur Verfügung:

Kontextmenü Datenpunktkonfigurator
Kontextmenü Datenpunktkonfigurator
Kontextmenü Datenpunktkonfigurator

Symbol

Schaltfläche

Beschreibung

[Hinzufügen]

Fügt einen Modbus-Datenpunkt hinzu

Hinweis: Verwenden Sie [Hinzufügen] beispielsweise für den Zugriff auf I/O-Module von Controllern (CODESYS V2), siehe Szenario Controller (Master) mit Controller (CODESYS V2) (Slave) verbinden. Für Programmvariablen verwenden Sie [Hinzufügen aus Programm] (siehe nachfolgend).

[Hinzufügen aus Programm]

Fügt Modbus-Datenpunkte hinzu, die Variablen eines Steuerungsprogrammes repräsentieren

Hinweis: Die Verwendung ist beispielhaft in Szenario Controller (Master) mit Controller (Slave) verbinden beschrieben.

Es können ein oder mehrere, bestehende Variablen aus dem PLC-Programm ausgewählt werden, die über Modbus veröffentlicht werden sollen.

[OK] fügt die Variablen im Datenpunktkonfigurator hinzu.

[Abbrechen] schließt das Dialogfenster.

Hinweis: Einfache Datentypen werden direkt über Modbus übertragen, während komplexe Datentypen (u. a. Strukturen) auf Word-Arrays abgebildet werden. Diese werden dann stellvertretend über Modbus übertragen. Sofern der verwendete Datentyp global im Projekt bekannt ist, kann der Master direkt auf die Einzelelemente der komplexen Variablen zugreifen, obwohl Modbus einen solchen Datentyp selbst nicht verwendet (siehe auch Zugriff auf einfache und komplexe Datentypen).

[Löschen]

Löscht den Modbus-Datenpunkt

[Bearbeiten]

Öffnet ein Dialogfenster mit weiteren Einstellmöglichkeiten (siehe Beschreibung im Anschluss der Tabelle)

[Zurücksetzen]

Die Schaltfläche ist auswählbar, sofern ein Name verändert wurde. Der Name der Mapping-Variable wird auf den Standardnamen (Datenpunktnamen) zurückgesetzt.

[Übertragen]

Die Schaltfläche ist auswählbar, sofern ein Wert geändert wurde (beispielsweise „Eingang“ zu „Ausgang“) und nachfolgend mehrere Zeilen markiert wurden.
Nach Klicken auf [Übertragen] wird der geänderte Wert für alle markierten Zeilen übernommen.

[Umbenennen]

Die Schaltfläche ist auswählbar, sofern der Datenpunktkonfigurator für das Slave-Gerät aufgerufen wurde und eine Verbindung zu einem anderen Gerät besteht. Nach Klicken auf [Umbenennen] öffnet sich ein Dialogfenster zum Umbenennen der Variable.

Über die Schaltfläche [Bearbeiten] öffnet sich ein Dialogfenster mit weiteren Einstellmöglichkeiten. Je nach Gruppe („Programmvariablen“, „Modbus-Spezialregister“ oder „Generische Datenpunkte“) sind die Einstellmöglichkeiten unterschiedlich.

Bearbeiten von Datenpunkten

Parameter

Beschreibung

Expliziter Zugang

Schließt die Variablen von jeglichen Optimierungen des Modbus-Masters aus

Funktionscode (lesen)

Funktionscodes zum Lesen der Variable

Adresse (lesen)

Adresse zum Lesen des Datenpunktes im Modbus-Prozessabbild

Funktionscode (schreiben)

Funktionscodes zum Schreiben der Variable

Adresse (schreiben)

Adresse zum Schreiben des Datenpunktes im Modbus-Prozessabbild

Modbus-Adresse

Sofern verfügbar: Einstellung eines bitbasierten (Coil) oder registerbasierten Zugriffs des Masters

Je nach Einstellung werden spezifische Funktionscodes verwendet.