Verwendete Begriffe

Auf der Konfigurationsoberfläche in e!COCKPIT werden bestimmte technische Begriffe aus dem CIP bzw. aus der EtherNet/IP-Spezifikation verwendet, die sich auch in dieser Dokumentation wiederfinden:

Scanner / Adapter

Der EtherNet/IP-Standard verwendet die Begriffe „Scanner“ und „Adapter“.
Hinweis: Beachten Sie, dass auf den Konfigurationsoberflächen in e!COCKPIT und somit auch in diesem Dokument aufgrund der Verwendung für unterschiedliche Feldbusse allgemein von Master (Scanner) und Slave (Adapter) gesprochen wird.

Connections / „Implicit Messaging“

Die Übertragung von I/O-Daten (Eingangs- und Ausgangsdatenpunkte) in EtherNet/IP erfolgt über sogenannte Connections („Implicit Messaging“). Beim Starten des Feldbusses können eine oder mehrere Connections von einem EtherNet/IP-Master zu einem EtherNet/IP-Slave aufgebaut werden. Die Eingangs- und Ausgangsdatenpunkte einer Connection sowie Konfigurationsdaten sind in sogenannten Assemblies gruppiert. Welche Connections ein Slave-Gerät unterstützt, ist der Gerätebeschreibungsdatei (EDS-Datei) oder dem jeweiligen Produkthandbuch des Slaves zu entnehmen.

Die Konfiguration der Connections und der zu übertragenen Daten erfolgt in der Regel automatisch durch die in der EDS-Datei enthaltenen Informationen und kann im Datenpunktkonfigurator eingesehen bzw. verändert werden. Im Feldbuskonfigurator können dann die zu übertragenden Connections ausgewählt und die Kommunikationsparameter angepasst werden, z. B. die Zykluszeit für die Datenübertragung (RPI).

„Explicit Messaging“

Explizite Nachrichten werden z. B. beim Aufbau einer Connection zwischen Master und Slave und zum Schreiben von Anwenderparametern verwendet. Ferner werden sie von der IEC-Bibliothek „EtherNet/IP Services“ verwendet, über die sich im Programm des EtherNet/IP-Masters Dienste zur Kommunikation mit Slave-Geräten realisieren lassen (siehe IEC-Bibliothek „EtherNet/IP Services“). Dadurch kann der Austausch von bestimmten Daten über den Feldbus realisieren werden (z. B. Statusabfragen).

Anwenderparameter

In einer EDS-Datei können Anwenderparameter definiert sein. Dabei kann es sich um allgemeine Einstellungen für das Gerät handeln. Die Parameter werden per „Explicit Messaging“ vor dem Aufbau der Connections vom Master in das Slave Geräte geschrieben. Können Parameter nicht in das Slave-Geräte geschrieben werden, erfolgt ein Abbruch der Kommunikation. Connections werden in dem Fall nicht aufgebaut. Anwenderparameter werden im Register „Anwenderparameter“ des Datenpunktkonfigurators konfiguriert.

T → O / O → T

Diese Darstellung wird verwendet, um die Richtung der Kommunikation anzuzeigen.
T (Target) repräsentiert dabei den Slave und O (Originator) den Master. Daraus ergibt sich folgende Bedeutung:

Assembly

Beim Aufbau von Connections findet der Datenaustausch zwischen Master und Slave über Assembly-Instanzen statt. Jede Assembly-Instanz im Slave-Gerät verfügt über eine definierte Datenstruktur, die in der EDS-Datei des Slaves oder in dem jeweiligen Produkthandbuch definiert ist. Die Assembly-Instanzen einer Connection werden wie folgt klassifiziert:

Über die Assemblies können Eingangsdatenpunkte, Ausgangsdatenpunkte sowie Konfigurationsdaten jeweils in einem Datenblock zusammengefasst werden und erlauben dadurch einen effizienten Zugriff auf die Daten für die Kommunikation auf dem Feldbus.

Bei nicht-modularen Slave-Geräten ist der Aufbau einer Assembly typischerweise fest vorgegeben. Bei modularen Slave-Geräten müssen die Ein- und Ausgangsdatenpunkte im Datenpunktkonfigurator eingestellt werden oder resultieren aus der Knotenkonfiguration (z. B. bei WAGO Feldbuskopplern). Modulare Slave-Geräte sind z. B. Feldbuskoppler, die je nach Hardwarekonfiguration eine andere Anzahl an Eingangs-/Ausgangsdatenpunkten besitzen.

*) Hinweis: Die EtherNet/IP-Lösung von WAGO unterstützt aktuell keine Proxy-Konfiguration. Eine EDS-Datei, die eine Connection mit einer Assembly für die Proxy-Konfiguration enthält, wird zwar importiert, die Connection wird aber nicht im Datenpunktkonfigurator angezeigt bzw. beim Anlegen einer Connection zur Auswahl angeboten. Im Datenpunktkonfigurator werden nur dann Konfigurationsdaten der Zielkonfiguration einer Connection angezeigt, wenn diese für die Connection in der EDS-Datei definiert ist.

Applikationstyp

Es gibt verschiedene Arten von Connections, die über den Applikationstyp definiert werden. Folgende Typen werden unterstützt:

Pfad

Der Pfad einer Connection definiert die Adressen der Assembly-Instanzen, die durch eine Connection übertragen werden (Input, Output, Configuration). Der Pfad einer Connection kann fest definiert oder parametrierbar sein. Ist er parametrierbar, können unterschiedliche Assembly-Instanzen eingestellt werden und damit unterschiedliche Daten über die Assembly zur Verfügung gestellt werden.

Hinweis: Die Eingangs- und Ausgangsdatenpunkte müssen zu den im Pfad eingestellten Assembly-Instanzen passen. Sind diese Daten über die EDS-Datei definiert, werden sie im Datenpunktkonfigurator dargestellt. Sind die Daten nicht in der EDS-Datei definiert (z. B. bei modularen Geräten) müssen die Daten bei Änderung einer Assembly-Instanz im Pfad entsprechend den Definitionen im Produkthandbuch des Gerätes auf die neue Assembly-Instanz angepasst werden. Für WAGO Feldbuskoppler erfolgt diese Anpassung automatisch entsprechend der Knotenkonfiguration.

Eingangsgröße (T → O), Ausgangsgröße (O → T), Konfigurationsgröße (Ziel)

Die Eingangs-, Ausgangs- und Konfigurationsgrößen stellen Parameter einer Connection dar und geben für die drei möglichen Assembly-Instanzen die Größe der Assembly-Datenstruktur in Byte an. Die Größen werden für jede Connection durch die EDS-Datei definiert oder sind im Produkthandbuch des Gerätes angegeben. Sie können fest vorgegeben oder parametrierbar sein.

Bei der Einstellung von Ein-/Ausgangsgrößen sind zwei Fälle zu unterscheiden:

EDS-Datei (Gerätebeschreibung)

Das „Electronic Data Sheet“, kurz die EDS-Datei, ist eine Gerätebeschreibungsdatei im ASCII-Format, die definiert, wie ein Gerät in einem EtherNet/IP-Netzwerk verwendet werden kann. Sie wird vom Gerätehersteller bereitgestellt und enthält die Beschreibungen aller relevanten Kommunikationsparameter und Daten des EtherNet/IP-Gerätes. Ferner liefert sie Information mit dessen Hilfe ein Konfigurationstool das Gerät identifizieren kann.
In e!COCKPIT kann die EDS-Datei eines Gerätes importiert werden (Backtage-Ansicht > Seite „Produktkatalog“). Dadurch wird das Gerät in den e!COCKPIT-Produktkatalog aufgenommen und kann entsprechend den Informationen aus der EDS-Datei in ein Netzwerk integriert und konfiguriert werden. Unter Hinweise zur Gerätebeschreibungsdatei „Electronic Data Sheet“ (EDS) wird beschrieben, welche Informationen einer EDS-Datei die WAGO EtherNet/IP-Lösung unterstützt.

Generic_EtherNet/IP_Adapter

Im Produktkatalog von e!COCKPIT steht ein „Generic_EtherNet/IP_Adapter“ zur Verfügung. Dieser kann verwendet werden, wenn keine EDS-Datei für ein Gerät verfügbar ist. Anhand des Produkthandbuches des Gerätes können dann die notwendigen Konfigurationsdaten für das Gerät eingegeben werden.